Movie Man #15: RoboCop (1987)

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    • Yeah! 1987 war was los! :)

      RoboCop und Predator wurden - vom Verleiher natürlich übel verhackstückelt und für eine 18er Freigabe gekürzt - auf die Volljährigen losgelassen! Beide Filme habe ich im Kino verpasst. Wozu Geld für geschnittene Unterhaltung investieren?

      Ein paar Monate später gab's die VHS-Kassette davon. RoboCop war eine gute Aufnahme, leider der Ton nur in schlechtem Stereo. Und 7 Minuten kürzer. Aufgenommen, einmal angeschaut, auf die "uncut" gewartet.

      Bei Predator waren die Schnitte subtiler, man vermisst vieles auch gar nicht, wenn man die "uncut" nicht gesehen hat. Allerdings musste die Verleihkassette von "Verbraucherfreund" CBS/Fox mit Macrovision verhunzt werden, was dem eh schon übersteuerten Kontrast den Rest gegeben hat! Der Film sah damals auf jedem Fernseher Scheisse aus - sogar von der Verleihkassette aus. Nach Aliens war das einer Filme, der am meisten in den Videotheken reklamiert wurde. Prima "Werbung" für CBS/Fox!

      "Gefixt" wurde das Ganze dann 1988. Da habe ich mir aus Grossbritannien die ungeschnittenen Fassungen der beiden Filme kommen lassen. Damals gab's die dort schon als günstige Kaufkassetten zu 9.99 Pfund (ca. 30 DM). Wo bei uns die Verleiher (vorneweg schon wieder CBS/Fox) wegen Batman als Kaufkassette zu 39.95 DM UVP (von Warner) noch den Untergang der Videotheken und der gesamten Filmindustrie prophezeit hatten. Ja, die fetten Jahre mit VHS-Verleihkassetten zu 400 DM das Stück waren endlich vorbei.

      RoboCop war auf VHS aus UK in bombastischem Stereoton! Eine der besten VHS-Kassetten, die ich mir jemals gekauft habe. Und allein der Shootout in der "Kokainfabrik" die halbe Miete! Und der Originalton um Klassen besser als das deutsche Synchronelend! "Your move, creep!"

      Predator auf UK-KK war ebenfalls mit gutem Ton, das Bild allerdings etwas grieselig. Es hat noch bis zur ZWEITEN BluRay-Veröffentlichung gedauert, bis Fox endlich mal ein gescheites Master dafür produziert hat. (Und bis in dieses Jahrzehnt, bis Predator endlich FSK16 wurde.) Die unzensierte Fassung fiel mir erst beim zweiten Ansehen richtig auf ("stick around!") Und Ahnie ist auf Englisch sowieso unterhaltsamer.

      Predator habe ich mir 1994 dann noch auf US-Laserdisc gegönnt. Auch diese Fassung mit grieseligem Bild, aber sehr gutem Kontrast und bombastischem Ton. Und bei RoboCop war mit der Criterion 1995 die - vorläufig - beste Fassung erschienen. Bis die DVD davon erschien. Und dann die BluRay.

      Die Fortsetzungen der zwei Filme sind Ende der 80er Jahre in den Kinos gelaufen. Beide waren deutlich ungeschnittener im Vergleich. Aber auch leider nicht mehr so gut. Dennoch kann man sich die auch anschauen. Predator 2 finde ich sogar interessanter, weil er mit anderen Versatzstücken spielt. Und eine richtig gelungene, beinharte Comicverfilmung (ohne Comic!) ist. Und RoboCop 2 ist wie Frankenstein Braut zu Frankenstein - unterhaltsamer, nicht mehr ganz so tief und mit viel Zwinkern in die Kamera.
      Well, it's not the kinda music that old Willy Shakespeare here used to write.
    • ScoreAddict schrieb:

      RoboCop 2 ist wie Frankenstein Braut zu Frankenstein - unterhaltsamer, nicht mehr ganz so tief und mit viel Zwinkern in die Kamera.
      Jepp, so seh ich das auch. RoboCop 2 hat witzige Szenen und ist sehr unterhaltsam, aber nicht so tiefgehend in seiner Satire wie der erste Teil. Wenn ich deine Posts lese bin ich echt froh in einer Zeit zu leben, wo man die ungeschnitten Filme im OT auf BluRays überall kaufen kann. Wir haben zwar keine fliegenden Autos und Hoverboards, aber zumindest das. ^^
    • Damals hatte man die Wahl, entweder Import-Tapes zu bestellen, oder bei den diversen VHS-Bootleggern (JPV, GVP, GMT, Pyrotec, Vincente Directori usw...) einzukaufen.
      (Robocop gab es übrigens uncut von GVP. Beschissenes Bild, aber wirklich ungekürzt)
      Bootlegs waren in der Regel sogar teurer als sich die Original-Importe zu holen, dafür aber größtenteils mit deutschem Ton.
      Lustigerweise gab es die Bootlegs damals sogar halbwegs "offiziell" zu kaufen, diverse Fachzeitschriften (z.B. "Moviestar") hatten oft ganzseitige Werbungen dazu.

      Anders gesagt: Gekriegt hat man Uncut-Filme und beschlagnahmtes schon immer- nur niemals so einfach, komfortabel und in guter Qualität wie heute. ;)
    • Naja, es gab auch noch Versender wie z.B. Videodrom in Berlin. Die haben einem diverse Tapes aus (gelegentlich) zwiespältigen Quellen aufgetrieben. So z.B. die 136 Minuten-Fassung von Dawn of the Dead auf VHS und in PAL.

      Denen wiederum ist dann Edel (aus Hamburg) in die Quere gekommen, als sie neben CDs und LPs auch UK-Tapes angeboten haben. Z.B. Hellraiser aus UK für 36.99 DM. Da war Videodrom dann mit 70+ DM klar aus dem Rennen. Und JPC wiederum hat mit 10 DM für allerlei UK-Importe den Vogel abgeschossen.

      Auf einmal konnte man für Taschengeld die schönsten uncut-Fassungen einsammeln! Z.B. das Night of the Living Dead-Remake für 12.99 DM oder BrainDead für 15.99 DM als Neuseeland-PAL-Tape. An richtig heisse Eisen wie z.B. Evil Dead (UK-Fassung nur um drei kurze Szenen geschnitten, Teil 2 völlig uncut) haben die sich zwar nicht rangetraut, aber die konnte man sich dann auch selber aus UK mitbringen.

      Oder man ist nach Holland (heute sagt man korrekt "die Niederlande") gefahren und hat sich dort noch viel lustigere Fassungen mitgenommen! Z.B. ein komplett ungeschnittenes Die Hard 2: Die Harder in bombastischem Stereo (allerdings mit NL-Untertiteln im Bild). Da war nämlich auch die UK massiv ab. Ebenso Dolpherls The Punisher, der in NL nur um die eine Szene (gemäss der US-Rated R-Fassung) geschnitten war. Während sich UK einen gespackt hat, weil dort u.a. auch allerlei Fernost-Waffen "im Einsatz" zu sehen waren.

      Und ich werde jetzt nicht anfangen von der Chose mit dem ersten TMNT-Film zu erzählen! Was haben sich die BBFC-Filmzensoren (in UK nennen sie sich wenigstens nicht "Jugendschützer") da damals einen abgespackt! Bei uns nicht minder.

      Alles lange vor Laserdisc und DVD. Und Amazon. ;)
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    • Konsolen Chris schrieb:

      Wenn ich deine Posts lese bin ich echt froh in einer Zeit zu leben, wo man die ungeschnitten Filme im OT auf BluRays überall kaufen kann.
      Ja, zumindest das hat sich positiv entwickelt. Allerdings auch oft gegen den Willen der BPjM und allerlei Populisten. Den letzten grossen Versuch haben sie damals mit der GVU gestartet. Wobei das allerdings mehr wegen der "Gefahr" war, dass die Region 1-Importe aus den USA diversen Veröffentlichungen hier im Land in die Quere kommen.

      Aber dank der EU konnten die dann zumindest nicht verhindern, dass man auch (ganz legal) per Import an die Filme rangekommen ist. Da konnten die hier noch 20 Jahre länger auf einer Indizierung von Evil Dead beharren und den Anbietern regelmässig die Auflagen per Polizeieinsatz - medienwirksam - beschlagnahmen. Und über die bescheuerten Listen A und B amüsiert sich das "freie" europäische Ausland noch bis heute!

      Die Briten haben das viel konsequenter aufgezogen - Erwachsene dürfen Filme für Erwachsene gefälligst ungeschnitten sehen. Ausser Pornographie, da haben die Briten immer noch einen an der Waffel. Und in NL und Frankreich sieht man alles gleich viel entspannter. Altersfreigabe 12 und gut ist. ;)
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    • Die "Video Nasties" waren vor allem eine Kampagne von Ms. Thatcher Anfang der 80er Jahre. Passend um der Jugend - bzw. den "verkommenen Medien" - die Schuld an den sozialen Problemen zu geben. Die Konservativen bei uns haben dieselbe Chose dann unter Kohl mit der "geistig-moralischen Wende" abgezogen - strengere Zensurauflagen und Medienkampagnen gegen "Horrorvideos".

      Die "Video Nasties"-Liste war bis Anfang/Mitte der 90er Jahre für Jugendliche und Filmsammler so etwas wie ein "Einkaufsführer" wenn man in's "freie" europäische Ausland (vor allem NL) reiste. Seitdem sind aber viele der Filme wieder runter von der Liste und auch in UK problemlos und unzensiert erhältlich. Als Schlagwort gibt es die Liste zwar immer noch, aber die Vorschriften haben sich seit den 80er Jahren erheblich entspannt!

      A Clockwork Orange, an dem sich damals viele Konservative besonders aufgehängt haben, war übrigens NIE auf dieser Liste! Stanley Kubrick selber hat den Verleih in Grossbritannien untersagt, nachdem man seinem Film die Schuld an Jugendgewalttaten gegeben hat.
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