Da ich vor einiger Zeit gebeten wurde, eine kleine Anleitung zum hier erwähnten Mod an meiner ZD-915 Entlötstation zu schreiben, reiß ich mich jetzt mal zusammen und überwinde meine natürliche Faulheit
...
Übrigens scheint die SS-331H die gleichen Teile wie die ZD-915 verbaut zu haben, weshalb sich die Modifikationen auch auf dieses Gerät übertragen lassen sollten.

--- auf 12V (für den Pumpenmotor und den Lüfter) runter "gewandelt" werden. Tatsächlich sind in diesem Kästchen aber nur zwei 1Ohm/5W Widerstände drin...

... welche die Spannung begrenzen. Lüfter und Pumpenmotor sind parallel dahinter geschaltet. Ergebnis dieser Lösung: hohe Verlustleistung, welche das Schaltnetzteil unnötig belastet, plus Anlaufverzögerung des Pumpenmotors und Drehzahlschwankungen des Lüfters.
Suboptimal ist außerdem die Lösung, die Spannungsversorgung des Motors per hauchdünne Litzen über den Taster in der Entlötpistole laufen zu lassen. Nicht zu vergessen: kein durchdachter Airflow (warme Luft steigt bekanntlich nach oben und sollte daher im oberen Teil des Gehäuses hinaus befördert werden - der oben angebrachte Lüfter bläst jedoch Luft von außen ins Gehäuse hinein). Und: keine komplette Trennung des Schaltnetzteils von der Stromversorgung im ausgeschalteten Zustand.
Dieser Mod soll diese Mankos so weit wie möglich beseitigen. Wer will, kann auch ein paar der Änderungen variieren, um die Lautstärke zu senken oder die Kühlung zu verbessern. Aber dazu an passender Stelle mehr...
) zerlegen wir mal das Gerät.

Dafür müssen die zwei Schrauben auf jeder Seite, sowie die vier oberen Schrauben entfernt werden (Achtung: die zwei Schrauben, welche die Frontblende halten, sind etwas länger als die restlichen -> beim Zusammenbau sollte man darauf achtgeben). Nach dem Abnehmen der Haube erwartet uns folgender (bzw. ein ähnlicher) Anblick:


Als erstes nehmen wir uns den Lüfter vor. Dafür empfiehlt es sich, das komplette Innenleben (also: Pumpenmotor, Schaltnetzteil & Frontblende) von der Bodenplatte und das kleine schwarze Kästchen von der Rückwand abzuschrauben. Es wird nämlich als nächstes am Gehäuse rumgesägt - und Metallspäne auf, in und um stromführende Komponenten herum sind eher... äh... ungünstig.
Ursprünglich sind im Gehäuse nur diese Löcher als Durchlass für den Lüfter vorhanden:

Nicht gerade optimal - daher hab ich bei meinem Gerät die Öffnung für den Lüfter mit Hilfe einer runden Schablone vorgezeichnet, dann komplett aufgesägt und anschließend den Rand mit Feile und Schleifpapier entgratet:

Später wird dann dort dieses Lüftergitter davor gesetzt:

Nach einer gründlichen Reinigung des bearbeiteten Gehäuseteils können wir wieder Pumpe, Netzteil und Frontblende festschrauben - das Kästchen mit den Widerständen lassen wir aber diesmal weg.
Als nächstes nehmen wir uns den Abwärtswandler vor. Der Vorteil des oben verlinkten Wandlers ist: er hat einen separaten Lüfterausgang. Also ideal für unsere Zwecke. Auf seiner Unterseite kann man sogar per Lötbrücke festlegen, mit welcher Spannung der angeschlossene Lüfter betrieben werden soll:

Sind diese beiden Pads gebrückt:

... wird über den Lüfterausgang die selbe Spannung ausgegeben, wie am Eingang des Wandlers anliegt. In unserem Fall wären das 18V - bei einem 12V Lüfter nicht unbedingt gut. Also wählen wir die zweite Variante:

... wo die vom Wandler ausgegebene Spannung auch am Lüfteranschluss anliegt (= 12V).
Danach schließen wir den Wandler zum Einstellen der Ausgabespannung an das Schaltnetzteil an. Dafür hab ich die Crimpkontakte des schwarzen (Pluspol) und des weißen (Minuspol) vom Schaltnetzteil kommende Kabels folgendermaßen zurechtgestutzt:

... und dann passend an den Abwärtswandler angeschlossen:

Nach dem Einschalten des Geräts messen wir erst einmal mit dem Multimeter die Spannung am Ausgang des Wandlers:

Sollte diese nicht bei 12V liegen, können wir das über dieses Poti korrigieren:

Nun können wir uns überlegen, wie wir den Lüfter an den Wandler anschließen. Ich hab dafür bei meinem Wandler einen Lüfteranschluss (über eine 2-Pin 2,54mm JST XH Buchse) nachgerüstet:

... (den kann man ja zur Not auch von der Widerstandsplatine im schwarzen Kästchen gewinnen) und den SUNON Lüfter mit einem entsprechenden Stecker versehen. Alternativ kann man den Lüfter aber auch direkt an die Wandler-Platine anlöten.
Nun sollten wir uns über die Befestigung des Abwärtswandlers im Gehäuse Gedanken machen. Die einfachste (und billigste) Lösung dürfte sein, den Wandler mit Kabelbindern an die Grundplatte vom schwarzen Widerstandskästchen zu binden...

... und das Ganze zum Abschluss aller Arbeiten (wie ursprünglich) an die Rückwand zu schrauben. Wer es eleganter haben möchte, kann auch die eingangs verlinkte, 3D-gedruckte Halterung verwenden. Alternativ könnte man aber auch ein paar zusätzliche Löcher in die Rückwand der Station bohren - für direkt mit der Rückwand verschraubte Abstandhalter, an die dann die Platine kommt.
Da ich noch den Rest einer Stahlplatte und ein paar Abstandhalter rum liegen hatte, hab ich das in meinem Fall etwas anders gelöst (frei nach dem Motto: Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht
?). Und zwar hab ich die Stahlplatte grob zurecht gesägt und dann zuerst ein paar Löcher (deckungsgleich zu den beiden Löchern in der Rückwand) rein gebohrt. Anschließend habe ich in die Löcher ein Gewinde rein geschnitten, damit sich die Platte von außen mit der Rückwand verschrauben lässt. Zu guter Letzt hab ich vier Löcher für vier Abstandhalter in die Platte gebohrt (und auch da: Gewinde rein geschnitten), die Abstandhalter mit der Platte verschraubt (sowie zusätzlich: verklebt) und die auf der anderen Seite der Platte hervorstehenden Gewinde der Abstandhalter bis zur Stahlplatte plan geschliffen.
Das Ergebnis:


Eine stabile Konstruktion, über die sich der Abwärtswandler sicher mit der Rückwand verschrauben lässt.
Weiter geht's zur Verkabelung vom Relais. Dafür habe ich die Kabel vom Kabelstrang eines ausrangierten Netzteils verwendet. Die Kabel kann man ans Relais löten, oder sie (wie in meinem Fall) per dran gecrimpte 6,3mm Flachsteckhülsen ans Relais anschließen.
Zur Orientierung hatte ich für mich übrigens folgende Skizze gemacht:

Überprüft bitte, ob bei euren Entlötstationen die Verkabelung genauso vorliegt! Es wurde auch bereits von Entlötstationen berichtet, bei denen bspw. der Pumpenmotor original anders verkabelt war (plus und minus vertauscht). Auf jeden Fall solltet ihr die Verkabelung genauso wie in der Skizze zu sehen vornehmen.
Sprich: der Minuspol vom Ausgang des Wandlers wird mit dem Minuspol des Pumpenmotors verbunden und mit Pin 85 vom Relais:

Zum Taster in der Lötpistole gehen in meinem Fall zwei weiße separate Kabel - eins mit kurzen und eins mit langen blauen Strichen als Markierungen. Bei anderen Revisionen der Entlötstation kann das allerdings auch anders aussehen. Zur Orientierung sollte man daher lieber einen Blick auf die Pinbelegung der Buchse werfen und schauen, welche Kabel zu Pin 5 & 6 gehen:

Das eine dieser Kabel kommt an Pin 86 vom Relais. Den Pluspol des Wandler-Ausgangs verbindet man zusammen mit dem anderen dieser beiden Kabel mit Pin 87 vom Relais. Zuletzt wird Pin 30 vom Relais noch mit dem Pumpenmotor verbunden... und fertig ist der ganze Lack:

Betätigt man jetzt den Taster in der Pistole bekommt die Spule im Relais Strom und schließt damit den Stromkreis zwischen Pin 87 und 30 vom Relais, was den Motor einschaltet. Somit läuft nur noch die Stromversorgung vom Relais über den Taster, aber nicht mehr die Versorgung für den Motor.
Zum Schutz des Wandlers sollten wir aber nicht den Einbau der beiden Freilaufdioden vergessen. Beide werden jeweils mit Sperrichtung vom Plus- zum Minuspol bei Motor und Relais verlötet:

Im Prinzip sind wir nun fertig. Wir können jetzt den Lüfter mit dem Lüftergitter montieren (dabei darauf achten, dass er die nach oben gestiegene, warme Luft aus dem Gehäuse RAUS bläst
), daneben den Abwärtswandler, und das Relais kann (unter anderem) an einem der Löcher vom Schaltnetzteil befestigt werden (idealerweise mit einer Schraube mit möglichst flachem Kopf, damit das Gehäuse noch ordentlich schließt):

Wer will, kann es dabei belassen.

Ich würde allerdings zwei optionale Ergänzungen empfehlen, die ich vor ein paar Tagen noch zusätzlich vorgenommen habe. Zum einen habe ich das Netzteil gedreht. Die beiden Seiten des Netzteils, die mit Lüftungsschlitzen versehen sind, zeigen jetzt somit zur Seite und nach hinten:

Meiner Meinung nach macht das mehr Sinn, da so die kühle Luft direkt durch die Löcher der Seitenverkleidung durch das Netzteil gesaugt wird, dann nach hinten/oben austritt und schließlich durch den Lüfter hinaus befördert wird.
Dafür musste allerdings die Ecke der stählernen Bodenplatte vom Netzteil etwas zur Seite gebogen werden...

... damit sich die eine seitliche Schraube beim Verschließen des Gehäuses reindrehen lässt.
Vermutlich kann man das Abschirmblech des Netzteils sogar komplett weg lassen und die Löcher in den Seiten weiter aufbohren - womit sich die Kühlung weiter verbessern ließe. Aber ich belasse es erst einmal dabei
...
Zum anderen lasse ich nun Phasen- und Neutralleiter über den Taster an der Vorderseite laufen:

Ursprünglich wurde nur einer davon durch's Ausschalten getrennt und der andere blieb permanent mit dem Netzteil verbunden. Ich hab das dafür zusätzlich zwischen Taster und Netzteilbuchse verlegte Kabel an den Taster gelötet und per gecrimpter Flachsteckhülse mit der Buchse verbunden:

Durch das gedrehte Netzteil lässt sich jetzt auch das Relais etwas eleganter verbauen:

Aber an der Funktionalität ändert das ja nichts
.
. Korrekturen und Verbesserungsvorschläge sind natürlich ebenfalls gern gesehen.

Übrigens scheint die SS-331H die gleichen Teile wie die ZD-915 verbaut zu haben, weshalb sich die Modifikationen auch auf dieses Gerät übertragen lassen sollten.
Vorwort - Wozu das Ganze?
Die ZD-915 ist eine schöne Budget-Entlötstation mit guter Verarbeitung und brauchbarer Leistung. Wozu also modden? Ganz einfach: um die Leistung ein wenig zu optimieren, die verbauten Komponenten zu entlasten und somit (hoffentlich) die Lebenszeit zu verlängern. Das wesentliche Problem ist nämlich: das Netzteil der ZD-915 spuckt 18V aus, welche mit diesem schwarzen Kästchen...--- auf 12V (für den Pumpenmotor und den Lüfter) runter "gewandelt" werden. Tatsächlich sind in diesem Kästchen aber nur zwei 1Ohm/5W Widerstände drin...
... welche die Spannung begrenzen. Lüfter und Pumpenmotor sind parallel dahinter geschaltet. Ergebnis dieser Lösung: hohe Verlustleistung, welche das Schaltnetzteil unnötig belastet, plus Anlaufverzögerung des Pumpenmotors und Drehzahlschwankungen des Lüfters.
Suboptimal ist außerdem die Lösung, die Spannungsversorgung des Motors per hauchdünne Litzen über den Taster in der Entlötpistole laufen zu lassen. Nicht zu vergessen: kein durchdachter Airflow (warme Luft steigt bekanntlich nach oben und sollte daher im oberen Teil des Gehäuses hinaus befördert werden - der oben angebrachte Lüfter bläst jedoch Luft von außen ins Gehäuse hinein). Und: keine komplette Trennung des Schaltnetzteils von der Stromversorgung im ausgeschalteten Zustand.
Dieser Mod soll diese Mankos so weit wie möglich beseitigen. Wer will, kann auch ein paar der Änderungen variieren, um die Lautstärke zu senken oder die Kühlung zu verbessern. Aber dazu an passender Stelle mehr...
Was wird benötigt?
- ein Buck Converter (Abwärtswandler) wie dieser hier
- ein 12V Kfz- oder Hochstromrelais
- ein robuster 50mm 12V Lüfter mit gutem Luftdurchsatz (ich hab einen SUNON Lüfter mit MagLev System & VAPO-Lager genommen) und ein 50mm Lüftergitter
- zwei Freilaufdioden (ich hab eine 1N4007 für das Relais und eine 1N5408 für den Pumpenmotor genommen)
- Befestigungsmaterialien für den Abwärtswandler am Gehäuse (z.B. Kabelbinder, falls man die Bodenplatte vom schwarzen Kästchen verwenden will... oder z.B. Abstandhalter und eine Platte aus Stahl/Alu/Kunststoff, falls man was eigenes konstruieren will)
- oder alternativ diesen 3D-Druck als Halterung für den oben verlinkten Buck Converter (am besten mit ABS drucken; THX @Auravendill!)
- optional: 6,3mm und 4,8mm Flachsteckhülsen (werden nur benötigt, falls man die Kabel NICHT an Relais und Netzteilbuchse löten will) oder einen Relais-Sockel (wenn man nicht alle Relais-Anschlüsse einzeln crimpen will)
- ebenfalls optional: 2-Pin JST XH Stecker/Buchse/Crimpkontakte (sind nur nötig, wenn man den Lüfter NICHT an den Abwärtswandler löten will; kann aber auch von der originalen Wandlerplatine "recycelt" werden)
- Werkzeuge (Multimeter, Schraubendreher, Bohrer, Metallsäge und -feile, Lötkolben... evtl. Crimpzange & Gewindeschneider) und Arbeitsmaterialien (wie Schrumpfschlauch, Kabel & Kleber)
Arbeitsschritte
Zuerst (was für eine Überraschung
Dafür müssen die zwei Schrauben auf jeder Seite, sowie die vier oberen Schrauben entfernt werden (Achtung: die zwei Schrauben, welche die Frontblende halten, sind etwas länger als die restlichen -> beim Zusammenbau sollte man darauf achtgeben). Nach dem Abnehmen der Haube erwartet uns folgender (bzw. ein ähnlicher) Anblick:
Als erstes nehmen wir uns den Lüfter vor. Dafür empfiehlt es sich, das komplette Innenleben (also: Pumpenmotor, Schaltnetzteil & Frontblende) von der Bodenplatte und das kleine schwarze Kästchen von der Rückwand abzuschrauben. Es wird nämlich als nächstes am Gehäuse rumgesägt - und Metallspäne auf, in und um stromführende Komponenten herum sind eher... äh... ungünstig.
Ursprünglich sind im Gehäuse nur diese Löcher als Durchlass für den Lüfter vorhanden:
Nicht gerade optimal - daher hab ich bei meinem Gerät die Öffnung für den Lüfter mit Hilfe einer runden Schablone vorgezeichnet, dann komplett aufgesägt und anschließend den Rand mit Feile und Schleifpapier entgratet:
Später wird dann dort dieses Lüftergitter davor gesetzt:
Nach einer gründlichen Reinigung des bearbeiteten Gehäuseteils können wir wieder Pumpe, Netzteil und Frontblende festschrauben - das Kästchen mit den Widerständen lassen wir aber diesmal weg.
Als nächstes nehmen wir uns den Abwärtswandler vor. Der Vorteil des oben verlinkten Wandlers ist: er hat einen separaten Lüfterausgang. Also ideal für unsere Zwecke. Auf seiner Unterseite kann man sogar per Lötbrücke festlegen, mit welcher Spannung der angeschlossene Lüfter betrieben werden soll:
Sind diese beiden Pads gebrückt:
... wird über den Lüfterausgang die selbe Spannung ausgegeben, wie am Eingang des Wandlers anliegt. In unserem Fall wären das 18V - bei einem 12V Lüfter nicht unbedingt gut. Also wählen wir die zweite Variante:
... wo die vom Wandler ausgegebene Spannung auch am Lüfteranschluss anliegt (= 12V).
Danach schließen wir den Wandler zum Einstellen der Ausgabespannung an das Schaltnetzteil an. Dafür hab ich die Crimpkontakte des schwarzen (Pluspol) und des weißen (Minuspol) vom Schaltnetzteil kommende Kabels folgendermaßen zurechtgestutzt:
... und dann passend an den Abwärtswandler angeschlossen:
Nach dem Einschalten des Geräts messen wir erst einmal mit dem Multimeter die Spannung am Ausgang des Wandlers:
Sollte diese nicht bei 12V liegen, können wir das über dieses Poti korrigieren:
Nun können wir uns überlegen, wie wir den Lüfter an den Wandler anschließen. Ich hab dafür bei meinem Wandler einen Lüfteranschluss (über eine 2-Pin 2,54mm JST XH Buchse) nachgerüstet:
... (den kann man ja zur Not auch von der Widerstandsplatine im schwarzen Kästchen gewinnen) und den SUNON Lüfter mit einem entsprechenden Stecker versehen. Alternativ kann man den Lüfter aber auch direkt an die Wandler-Platine anlöten.
Nun sollten wir uns über die Befestigung des Abwärtswandlers im Gehäuse Gedanken machen. Die einfachste (und billigste) Lösung dürfte sein, den Wandler mit Kabelbindern an die Grundplatte vom schwarzen Widerstandskästchen zu binden...
... und das Ganze zum Abschluss aller Arbeiten (wie ursprünglich) an die Rückwand zu schrauben. Wer es eleganter haben möchte, kann auch die eingangs verlinkte, 3D-gedruckte Halterung verwenden. Alternativ könnte man aber auch ein paar zusätzliche Löcher in die Rückwand der Station bohren - für direkt mit der Rückwand verschraubte Abstandhalter, an die dann die Platine kommt.
Da ich noch den Rest einer Stahlplatte und ein paar Abstandhalter rum liegen hatte, hab ich das in meinem Fall etwas anders gelöst (frei nach dem Motto: Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht

Das Ergebnis:
Eine stabile Konstruktion, über die sich der Abwärtswandler sicher mit der Rückwand verschrauben lässt.
Weiter geht's zur Verkabelung vom Relais. Dafür habe ich die Kabel vom Kabelstrang eines ausrangierten Netzteils verwendet. Die Kabel kann man ans Relais löten, oder sie (wie in meinem Fall) per dran gecrimpte 6,3mm Flachsteckhülsen ans Relais anschließen.
Zur Orientierung hatte ich für mich übrigens folgende Skizze gemacht:
Überprüft bitte, ob bei euren Entlötstationen die Verkabelung genauso vorliegt! Es wurde auch bereits von Entlötstationen berichtet, bei denen bspw. der Pumpenmotor original anders verkabelt war (plus und minus vertauscht). Auf jeden Fall solltet ihr die Verkabelung genauso wie in der Skizze zu sehen vornehmen.
Sprich: der Minuspol vom Ausgang des Wandlers wird mit dem Minuspol des Pumpenmotors verbunden und mit Pin 85 vom Relais:
Zum Taster in der Lötpistole gehen in meinem Fall zwei weiße separate Kabel - eins mit kurzen und eins mit langen blauen Strichen als Markierungen. Bei anderen Revisionen der Entlötstation kann das allerdings auch anders aussehen. Zur Orientierung sollte man daher lieber einen Blick auf die Pinbelegung der Buchse werfen und schauen, welche Kabel zu Pin 5 & 6 gehen:
Das eine dieser Kabel kommt an Pin 86 vom Relais. Den Pluspol des Wandler-Ausgangs verbindet man zusammen mit dem anderen dieser beiden Kabel mit Pin 87 vom Relais. Zuletzt wird Pin 30 vom Relais noch mit dem Pumpenmotor verbunden... und fertig ist der ganze Lack:
Betätigt man jetzt den Taster in der Pistole bekommt die Spule im Relais Strom und schließt damit den Stromkreis zwischen Pin 87 und 30 vom Relais, was den Motor einschaltet. Somit läuft nur noch die Stromversorgung vom Relais über den Taster, aber nicht mehr die Versorgung für den Motor.
Zum Schutz des Wandlers sollten wir aber nicht den Einbau der beiden Freilaufdioden vergessen. Beide werden jeweils mit Sperrichtung vom Plus- zum Minuspol bei Motor und Relais verlötet:
Im Prinzip sind wir nun fertig. Wir können jetzt den Lüfter mit dem Lüftergitter montieren (dabei darauf achten, dass er die nach oben gestiegene, warme Luft aus dem Gehäuse RAUS bläst

Wer will, kann es dabei belassen.
Optionale Ergänzungen
Ich würde allerdings zwei optionale Ergänzungen empfehlen, die ich vor ein paar Tagen noch zusätzlich vorgenommen habe. Zum einen habe ich das Netzteil gedreht. Die beiden Seiten des Netzteils, die mit Lüftungsschlitzen versehen sind, zeigen jetzt somit zur Seite und nach hinten:
Meiner Meinung nach macht das mehr Sinn, da so die kühle Luft direkt durch die Löcher der Seitenverkleidung durch das Netzteil gesaugt wird, dann nach hinten/oben austritt und schließlich durch den Lüfter hinaus befördert wird.
Dafür musste allerdings die Ecke der stählernen Bodenplatte vom Netzteil etwas zur Seite gebogen werden...
... damit sich die eine seitliche Schraube beim Verschließen des Gehäuses reindrehen lässt.
Galactronix schrieb:
Um nach dem Umdrehen vom Netzteil alle Netzteilkabel durch die Mitte der Station durchführen zu können, muss man am Halterungsblech vom Netzteil in der Mitte eine Kabelführung aussägen.
Bei mir sieht das so aus:
Vermutlich kann man das Abschirmblech des Netzteils sogar komplett weg lassen und die Löcher in den Seiten weiter aufbohren - womit sich die Kühlung weiter verbessern ließe. Aber ich belasse es erst einmal dabei

Zum anderen lasse ich nun Phasen- und Neutralleiter über den Taster an der Vorderseite laufen:
Ursprünglich wurde nur einer davon durch's Ausschalten getrennt und der andere blieb permanent mit dem Netzteil verbunden. Ich hab das dafür zusätzlich zwischen Taster und Netzteilbuchse verlegte Kabel an den Taster gelötet und per gecrimpter Flachsteckhülse mit der Buchse verbunden:
Durch das gedrehte Netzteil lässt sich jetzt auch das Relais etwas eleganter verbauen:
Aber an der Funktionalität ändert das ja nichts

Galactronix schrieb:
Ich habe statt des normalen Relais ein SSD-Relais eingesetzt und den Lüfter durch eine elektronische Schaltung auf 9 bis 10,5 Volt runtergeregelt, somit ist der Lüfter nun leiser.
Hier die beiden Schaltungen, die ich entworfen habe (und ein paar Einbaufotos):
Nachwort - Das war alles... glaube ich
Soviel zu diesem Modding-Tutorial. Erwartet bitte keine leisere Lötstation - der SUNON Lüfter ist vor allem auf Effektivität und keinesfalls auf geringe Lautstärke ausgelegt. Wer die selbe Luftfördermenge bei geringerer Lautstärke will, kann natürlich auch zu einem größeren Lüfter greifen. Falls Unklarheiten bestehen: bitte fragen - da ich aber kein Elektrotechnik-Fachmann bin, kann ich sinnvolle Antworten allerdings nicht garantieren
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