Videospiele und Flipper (bzw. Pinball) gehen schon lange einen gemeinsamen Weg. Fand man sie früher oft Seite an Seite im Foyer eines Kinos, im Freibad oder klar, in der Spielhalle, sind auch die Flippergeräte heute leider zunehmend aus dem öffentlichen Raum verschwunden. Schon früh gab es Umsetzungen des Konzeptes auf Spielkonsolen und Heimcomuter. Frühe und zu recht beliebte Titel waren zum Beispiel Video Pinball und Midnight Magic auf dem Atari 2600, oder David´s Midnight Magic auf dem Commodore 64. Mittlerweile kann man sagen, dass es Interpretationen des Genres auf beinahe allen Systemen gibt. Manche versuchen, die reine Spielmechanik eines Flippers zu transportieren, andere sind kreative Wege gegangen und haben Pinball mit anderen Genres der Videospielkultur gekreuzt. Wie so etwas aussehen kann, zeigt das Spiel Dragon´s Fury aus dem Jahre 1992 auf eindrucksvolle Weise.
NAXAT Soft legte 1988 auf der PC Engine / Turbo Grafx 16 den Grundstein für die "Crush Pinball"-Serie mit Erscheinen von Alien Crush, zwei Jahre später kam dann Devil´s Crush. In Japan brachte man noch Jaki Crush heraus. Vor kurzem kam noch ein Remake des ersten Teils, namens Alien Crush returns.
Devil´s Crush wurde damals von Technosoft überarbeitet und 1992 über TENGEN auf dem Mega Drive als Dragon´s Fury herausgebracht. Und dieses Spiel hat es so in sich, dass ich es Euch gerne mal näher bringen will.
Pinball heisst ja klassisch einen Ball auf einer schrägen Fläche mittels mehrerer Flipper solange wie möglich zu halten, und möglichst viele Punkte durch Treffen von verschiedenen Zielen zu erreichen.
In Dragon´s Fury ist das Ambiente des Flippertisches in eine moderige, pulsierende Fantasywelt versetzt, in der es von Drachen, Augäpfeln und Monstern nur so wimmelt. Das ist alles sehr stimmig und sieht fabelhaft aus. Die Grafik bedient sich bei den Hintergründen reichlich an den biomechanischen Konzepten von H.R. Giger. Beim Characterdesign erkennt man herrliche Details, die stark an Arbeiten von Frank Frazetta oder Boris Vallejo erinnern.
Der Flippertisch ist in drei vertikal scrollende Screens aufgeteilt, die allesamt durch ein Paar Flipper den Weg nach unten begrenzen können. Durch den cleveren Aufbau dieses Tisches ist es gut möglich, die Kugel, von der einem anfangs drei zur Verfügung stehen, auch immer wieder hochzuspielen. Neben den klassischen Elementen des Pinballs finden sich hier auch allerlei Gestalten, die in Formationen, ähnlich denen eines Shooters, über den Screen ziehen. Diese Wellen von Gegnern, manchmal Ritter oder Mönche, woanders Fledermäuse oder kriechende Maden, greifen nicht direkt an, verändern aber bei Aufprall der Kugel deren Richtung. Natürlich gibt es auch massig Punkte beim Abräumen dieser Gegner, aber vor allem treibt es die Entwicklung auf dem Tisch voran. Denn eingerahmt ist das ganze von etlichen grotesken Details, wie zum Beispiel ein Schädel am unteren Rand, der beim endgültigen Verlust einer Kugel röchelnd auflacht. Im Zentrum des mittleren Screens befindet sich das schlafende Gesicht einer Frau mit Helm, welche durch gezielte Treffer erst erwacht, um sich mit jedem weiteren Treffer Schritt für Schritt in ein reptiles Vampirwesen zu verwandeln. Das ist schon speziell und trägt sehr gut zur morbiden Stimmung des Spiels bei.
Alles in allem ist die Grafik des Spiels ein echter Augenschmaus ! Ich frage mich, wie das gewesen sein muss, als Pinballfans anfang der Neunziger dieses Spiel entdeckt haben. Denn es schlägt mühelos eine Brücke zwischen der klassichen Mechanik eines phsischen Flippers und stülpt ihm sehr gekonnt das Gewand eines actiongeladenen Videospiels über. So ziemlich alles in diesem Spiel kann zerschossen werden, es kriechen überall neue Kreaturen aus freigewordenen Löchern und es werden ständig Passagen geöffnet, die einen in noch absurdere Szenarien entführen. Immerzu denkt man: da will ich hinein, da muss es doch noch mehr geben !
Die Steuerung ist simpel wie effizient: Mit dem Steuerkreuz bewegt man die linken Flipper, mit der B-Taste die rechten. Mit A kann man sogar am Tisch wackeln (Tilt), aber tut man es zu oft, verwehren die Flipper zeitweilig den Dienst.
In allen drei Screens des Tables befinden sich Ports, durch die man mit der Kugel in verschiedene Bonus-Stages gelangt, sechs an der Zahl. In diesen Bereichen kämpft man gegen verschiedene Boss-Kreaturen. Auch hier herrscht eine beklemmende, düstere Atmosphäre vor. Dreiköpfige Drachen und andere Fabelwesen gilt es hier aus der organischen Verankerung zu slashen. Lange in diesen Stages zu verweilen, ist recht tricky. Das liegt unter anderem an der steilen Schräge zu beiden Seiten, welche die Kugel oft recht schnell zurück auf den Maintable bringt, als auch an der Gegenwehr der Bosse. Ist man einmal wieder raus, ist aller Fortschritt in diesem Teil zunichte gemacht.
Untemalt wird das Spiel von variierenden Soundtracks, die im Prinzip die chipgewordene Interpretation von treibenden Stücken Marke Iron Maiden sind. Jeder Bonus-Stage hat eine eigene Musik, und die wird so schnell nicht nervig oder langweilig. Der Soundtrack rundet das eh schon sehr dynamische Spiel gut ab.
Dragon´s Fury zeigt auf beeindruckende Weise, wo die Verschmelzung von Pinball und Videospiel hinführen kann und ich finde das Teil auch zwanzig Jahre nach Erscheinen auf dem SEGA Mega Drive absolut großartig.
NAXAT Soft legte 1988 auf der PC Engine / Turbo Grafx 16 den Grundstein für die "Crush Pinball"-Serie mit Erscheinen von Alien Crush, zwei Jahre später kam dann Devil´s Crush. In Japan brachte man noch Jaki Crush heraus. Vor kurzem kam noch ein Remake des ersten Teils, namens Alien Crush returns.
Devil´s Crush wurde damals von Technosoft überarbeitet und 1992 über TENGEN auf dem Mega Drive als Dragon´s Fury herausgebracht. Und dieses Spiel hat es so in sich, dass ich es Euch gerne mal näher bringen will.
Pinball heisst ja klassisch einen Ball auf einer schrägen Fläche mittels mehrerer Flipper solange wie möglich zu halten, und möglichst viele Punkte durch Treffen von verschiedenen Zielen zu erreichen.
In Dragon´s Fury ist das Ambiente des Flippertisches in eine moderige, pulsierende Fantasywelt versetzt, in der es von Drachen, Augäpfeln und Monstern nur so wimmelt. Das ist alles sehr stimmig und sieht fabelhaft aus. Die Grafik bedient sich bei den Hintergründen reichlich an den biomechanischen Konzepten von H.R. Giger. Beim Characterdesign erkennt man herrliche Details, die stark an Arbeiten von Frank Frazetta oder Boris Vallejo erinnern.
Der Flippertisch ist in drei vertikal scrollende Screens aufgeteilt, die allesamt durch ein Paar Flipper den Weg nach unten begrenzen können. Durch den cleveren Aufbau dieses Tisches ist es gut möglich, die Kugel, von der einem anfangs drei zur Verfügung stehen, auch immer wieder hochzuspielen. Neben den klassischen Elementen des Pinballs finden sich hier auch allerlei Gestalten, die in Formationen, ähnlich denen eines Shooters, über den Screen ziehen. Diese Wellen von Gegnern, manchmal Ritter oder Mönche, woanders Fledermäuse oder kriechende Maden, greifen nicht direkt an, verändern aber bei Aufprall der Kugel deren Richtung. Natürlich gibt es auch massig Punkte beim Abräumen dieser Gegner, aber vor allem treibt es die Entwicklung auf dem Tisch voran. Denn eingerahmt ist das ganze von etlichen grotesken Details, wie zum Beispiel ein Schädel am unteren Rand, der beim endgültigen Verlust einer Kugel röchelnd auflacht. Im Zentrum des mittleren Screens befindet sich das schlafende Gesicht einer Frau mit Helm, welche durch gezielte Treffer erst erwacht, um sich mit jedem weiteren Treffer Schritt für Schritt in ein reptiles Vampirwesen zu verwandeln. Das ist schon speziell und trägt sehr gut zur morbiden Stimmung des Spiels bei.
Alles in allem ist die Grafik des Spiels ein echter Augenschmaus ! Ich frage mich, wie das gewesen sein muss, als Pinballfans anfang der Neunziger dieses Spiel entdeckt haben. Denn es schlägt mühelos eine Brücke zwischen der klassichen Mechanik eines phsischen Flippers und stülpt ihm sehr gekonnt das Gewand eines actiongeladenen Videospiels über. So ziemlich alles in diesem Spiel kann zerschossen werden, es kriechen überall neue Kreaturen aus freigewordenen Löchern und es werden ständig Passagen geöffnet, die einen in noch absurdere Szenarien entführen. Immerzu denkt man: da will ich hinein, da muss es doch noch mehr geben !
Die Steuerung ist simpel wie effizient: Mit dem Steuerkreuz bewegt man die linken Flipper, mit der B-Taste die rechten. Mit A kann man sogar am Tisch wackeln (Tilt), aber tut man es zu oft, verwehren die Flipper zeitweilig den Dienst.
In allen drei Screens des Tables befinden sich Ports, durch die man mit der Kugel in verschiedene Bonus-Stages gelangt, sechs an der Zahl. In diesen Bereichen kämpft man gegen verschiedene Boss-Kreaturen. Auch hier herrscht eine beklemmende, düstere Atmosphäre vor. Dreiköpfige Drachen und andere Fabelwesen gilt es hier aus der organischen Verankerung zu slashen. Lange in diesen Stages zu verweilen, ist recht tricky. Das liegt unter anderem an der steilen Schräge zu beiden Seiten, welche die Kugel oft recht schnell zurück auf den Maintable bringt, als auch an der Gegenwehr der Bosse. Ist man einmal wieder raus, ist aller Fortschritt in diesem Teil zunichte gemacht.
Untemalt wird das Spiel von variierenden Soundtracks, die im Prinzip die chipgewordene Interpretation von treibenden Stücken Marke Iron Maiden sind. Jeder Bonus-Stage hat eine eigene Musik, und die wird so schnell nicht nervig oder langweilig. Der Soundtrack rundet das eh schon sehr dynamische Spiel gut ab.
Dragon´s Fury zeigt auf beeindruckende Weise, wo die Verschmelzung von Pinball und Videospiel hinführen kann und ich finde das Teil auch zwanzig Jahre nach Erscheinen auf dem SEGA Mega Drive absolut großartig.
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